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Auf den Hund gekommen - unsere ganz persönliche Landseer-Chronik.
(Begonnen im Sommer 2000, letzte Ergänzung: Januar 2014)

Wie viele andere Geschichten auch, so könnte auch die Geschichte von unseren Hunden und uns anfangen mit
"Es war einmal vor vielen Jahren.... als wir noch mit Motorrädern in Urlaub fuhren (Anm.:  Heute, unsere Familie/Rudel ist etwas gewachsen, sind dazu zwei PKW's notwendig). An einem verregneten Tag saßen wir auf einem ansonsten menschenleeren Campingplatz in einem viel zu kleinem Zelt irgendwo in Norditalien. In der melancholischen Stimmung diese Nachmittages war es Dagmar, die erstmalig den Wunsch artikulierte: "Ich hätte jetzt so gerne ein Hundchen"...
Zwei Jahre später war es dann so weit. Da inzwischen auch die äußeren Umstände entsprechend waren - beispielsweise waren die Motorräder einem Kombi-PKW gewichen - konnte der Wunsch nach einem Hund umgesetzt werden. Zu diesem Zwecke wurde zunächst ein Rasselexikon, Knaurs Großes Hundebuch, angeschafft und mit dem Literaturstudium begonnen. Da auch unsere Tochter Johanna bald auf die Welt kommen würde, sollte es eine Rasse sein, die gemeinhin als kinderfreundlich bezeichnet wird. In die nähere Auswahl kamen damals der Berner Sennenhund und der Neufundländer. In genannten Hundebuch war aber unter der Beschreibung des Neufundländers auch noch die Beschreibung einer ähnlichen Rasse - dem Landseer. Die halbe Seite, die das Buch dem Landseer widmete, hatte es uns angetan. Um die Hunde nun auch einmal in Natura erleben zu können vereinbarten wir einen Besuch bei dem als Ansprechpartner angegebenen Züchter. Danach stand unsere Entscheidung fest: Wir wollten einen Landseer. Kurz darauf bekamen wir auch Kontakt zu einen Züchter, der zwar 550 km von uns entfernt war, aber noch einen kleinen Rüden seines A-Wurfes hatte. So kam es, dass einige Wochen und etliche tausend Autobahnkilometer später, Ajax bei uns einzog.

Mir seinem Welpencharme gelang es dem kleinen Rüden schnell uns zu verzaubern. In der Folgezeit begannen wir uns verstärkt für Hunde im Allgemeinen, für den Landseer aber im Speziellen zu interessieren. Wir besuchten Ausstellungen und Landseertreffen und es dauerte nicht allzu lange bis der Wunsch, einen zweiten Landseer bei uns zu haben, entstand. Knapp zwei Jahre nach Ajax hielt Danessa bei uns Einzug. Hatten wir bis zu diesem Zeitpunkt nur den - auch im nachherein sicherlich richtigen - Aspekt, dass ein Hund zwar toll, zwei Hunde aber mindestens doppelt so toll sind, berücksichtigt, so mussten mir jetzt lernen, dass die Haltung von zwei Hunden aber auch in vieler Hinsicht schwieriger als die Haltung eines Einzelhundes ist. Es begann die Zeit, in welcher wir verschiedene Hundeschulen und -plätze besuchten, im Internet nach Antworten und Lösungen zu unseren Fragen und Problemen suchten und in welcher auch der Grundstein für diese Internetseite gelegt wurde.

Leider wurde Ajax nicht so alt wie wir uns das erhofft und gewünscht hatten. Er starb im Alter von weniger als acht Jahren an den Folgen einer Magendrehung. Sein plötzlicher Tod nahm uns sehr mit und wir führten viele Gespräche über dieses Thema, so auch mit der Züchterfamilie, von der wir wussten, dass ihnen das Schicksal ihrer ehemaligen Welpen bestimmt nicht gleichgültig ist. Eigentlich wollten wir nur über Ajax und seine Krankheit reden. Aber im Laufe des Gespräches erwähnte der Züchter auch, dass er seine Hündin habe belegen lassen. In den folgenden Tagen kreisten unsere Gedanken und Gespräche immer häufiger um die noch nicht einmal geborenen Welpen, von denen Ajax ein Großonkel sein würde. Nach knapp drei Wochen wurde es dann auch explizit ausgesprochen: Wir wollten wieder einen kleinen Rüden und so fand vier Wochen nach der Geburt der Welpen der erste Besuch statt. Spätestens als unsere Tochter Johanna in die Welpenkiste deutete und feststellte: "Der da sieht wie der Ajax aus!" war die Entscheidung gefallen: Chewie sollte zu uns kommen. 

Mit dem Welpen an ihrer Seite blühte Danessa, deren Verhältnis zu Ajax immer etwas ambivalent war, regelrecht auf und es entwickelte sich eine sehr schöne Beziehung zwischen den beiden Hunden, deren einziges Manko der Altersunterschied von sechs Jahren war. Kurz vor Danessas neunten Geburtstag fassten wir den Entschluss wieder einen Welpen zu uns zu nehmen. Unser Gedanke war, für Danessa, die zunehmend unter ihren Athrosen litt, eine neue Aufgabe in der Erziehung eines Welpen, und für den dreijährigen und temperamentvollen Chewie zumindest mittelfristig eine adäquate (Spiel)Partnerin zu finden. Leider kam es nicht mehr dazu; Danessa verstarb wenige Monate später.

Für uns war es ein echter Glücksumstand, dass fast zeitgleich mit Danessas Ableben eine nur sechs Monate alte Landseerhündin wegen Allergieproblemen ihrer Vorbesitzer abgegeben werden musste. So kam im März 2006 Rayka zu uns. Rayka war damals uns und anderen Menschen gegenüber etwas zurückhaltend - es dauerte gut 2 Wochen, bis Rayka zum ersten Mal von sich aus auf uns zuging-, schloss sie sich aber sofort unserem Rüden Chewie an, der auch freute, wieder einen Hund an seiner Seite zu haben. Dieses Verhältnis änderte sich auch im Laufe der nächsten Jahre nicht. Rayka blieb immer eine eher unsichere und tendenziell ängstliche Hündin, die von der Sicherheit profitierte, die ihr der selbstsichere Chewie geben konnte. Wir konnten in den gemeinsamen Jahren von Chewie und Rayka nie beobachten, dass es irgendeinen Streit zwischen den beiden Hunden gegeben hätte.

Bereits 2005 hatten wir auf der Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten für und mit unserem Chewie an einem Einführungsworkshop in die Zughundearbeit  teilgenommen. Dieser wurde zwar von einem Schlittenhundsportler geleite, zeigte uns aber, wie wir mit unseren Hunden Zugarbeit machen konnten. Aus diesem Wochenendseminar entstand eine kleine begeisterte Gruppe von zunächst ausschließlich Landseerfreunden, später auch Haltern anderer Rassen, die sich regelmäßig zur Zugarbeit traf und das ursprünglich Gelernte mehr und mehr auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der großen Hunderassen anpasste. 2008 schließlich wurde aus der bislang losen Zughundegruppe ein eingetragener Verein, die Zughundegruppe Rhein-Main-Lahn e.V., in welcher wir uns bis heute engagieren.

Leider konnte Chewie wegen einer Spondylose im Lendenwirbelbereich nur bis zum Alter von sechs Jahren als Zughund geführt werden. Zwei Jahre später erfühlten wir unter Chewies Haut im Bereich der Hüfte/linker Oberschenkel dann etwas, was wir zunächst für ein Lipom hielten, sich aber als Liposarkom, einen bösartiger Tumor, erwies. Im Januar 2011 wurde Chewie deswegen erstmals operiert und erhielt seine erste Chemotherapie. Als wir schon sicher waren, den Krebs besiegt zu haben, bildeten sich Rezitive, die im Juni 2013 zu einer zweiten Operation und Chemotherapie führten. Diese konnten ihm aber nicht mehr helfen. Wie sich später herausstellte hatten sich auch im Bauchraum schon Metastasen gebildet, die im Oktober 2013 zu Chewies Tod führten.
Wie schon elf Jahre zuvor riefen wir Chewies Züchter an, um ihn von Chewies Tod zu informieren. Und wie schon elf Jahre zuvor erzählte er uns im Laufe dieses Gespräches, dass er auf einen Wurf Welpen, den ersten nach über sechs Jahren, warte. Es mag deshalb auch nicht überraschen, dass wir nach einigen Tagen - und auch dies wie schon elf Jahre zuvor - ein weiteres Mal bei der Züchterfamilie anriefen ...

So wird in wenigen Tagen Filou, unser dritter "Gickelsberger", bei uns einziehen. Die Freude auf dieses Ereignis ist allerdings etwas gedämpft, da aktuell bei unserer Rayka Knochenkrebs diagnostiziert wurde.

 


 

Als wir uns vor nunmehr doch schon 19 Jahren entschieden, einen Hund zu uns zu nehmen, hatten wir uns nicht träumen lassen, wie sehr uns die Hunde in ihren Bann ziehen würden. Rückwirkend betrachtet müssen wir aber auch eingestehen, dass wir überhaupt wenig Vorstellungen davon hatten, was es bedeutet mit einem oder sogar mehreren Hunden zusammenzuleben. Eigentlich - um bei der Wahrheit zu bleiben - sind wir das Thema Hundehaltung etwas 'blauäugig' angegangen. Es war uns damals nur undeutlich bewusst, dass Hundehaltung auch Pflichten und Einschränkungen beinhaltet, die über das jährliche Zahlen der Hundesteuer und das Impfen der Hunde hinaus gehen.
So lernten wir sehr schnell, dass ein Hund nicht nur etwas ist, mit dem man zwei- oder dreimal täglich einige Schritte an der frischen Luft machen sollte, und das ansonsten außer Futter und gelegentlichem Streicheln keine Ansprüche stellt, sondern etwas durch und durch Lebendiges ist. Ajax war uns in dieser Hinsicht ein guter und großmütiger Lehrmeister. Zwei Jahre später stellte uns Danessa vor neue Aufgaben und Herausforderungen. Durch sie waren wir gezwungen uns intensiver mit einer für uns bis dahin fast unbekannten Teildisziplin der Kynologie, der Erziehung, auseinanderzusetzen. 'Unter' Chewie und mit Rayka und ihrer unkomplizierten Art konnten wir die Ruhe und Gelassenheit, die uns zuvor vielleicht manchmal etwas verloren gegangen war, als Tugend in der Hundehaltung (wieder)entdecken.
Und Filou? Wir sind neugierig und gespannt ...

Sollten wir jetzt ein Fazit unserer Hundehaltung ziehen, so stellt die Gesamtheit aller Erfahrungen und Erlebnisse, die wir durch unsere Hunde gemacht haben, etwas Kostbares dar, das wir nicht mehr missen möchten und für das wir dankbar sind. Wir freuen uns deshalb auch schon auf jede weitere Erfahrung, die wir durch und selbstverständlich auch mit unseren Hunde machen dürfen.... "

(Dagmar & Holger Neeb, zuletzt ergänzt im Januar 2014)


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